Eltern sein – Eltern bleiben
Kooperation statt Konfrontation

Kinder wollen keine Konfrontation und Trennung ihrer Eltern. Sie wollen ihre Beziehung zu Mama und Papa auch nach einer Trennung in der Regel nicht aufgeben. Kinder wollen, dass es Papa und Mama gut geht, und tun alles dafür, beiden gerecht zu werden.

Eines der schlimmsten Traumata, die Kinder in ihrem frühen Leben durchleiden können, ist eine strittige Trennung ihrer Eltern, verbunden mit einem tiefgreifenden Loyalitätskonflikt. Ein Konflikt, der das Kind innerlich zerreißt, der es krank macht, der es nachhaltig schädigen kann, wenn es keine Hilfe und Unterstützung erfährt.

Aus Sicht der Eltern stellt sich die Situation in vielen Fällen anders dar: Sie halten die Trennung für unausweichlich. Ärger, Wut, Hass, Angst, Enttäuschung, Verbitterung, Trennungsschmerz, Resignation, Hoffnungslosigkeit, Trauer liegen in der Luft, die oft so emotional aufgeladen ist, dass man sie förmlich mit Händen greifen kann.

Vor und während einer Trennung, aber auch noch lange danach befinden sich Eltern in einer paradoxen Situation: Ich will den anderen nicht mehr sehen, nichts mehr mit ihm zu tun haben, ihn aus meinem Leben (und meiner Biographie) verbannen (Paarebene). Gleichzeitig soll ich das Liebste, was ich habe, mein Kind, mit ihm teilen (Elternebene). Dies erscheint vielen Eltern nach Trennung und Scheidung als ein fast übermenschlicher Anspruch, dem sie oft nicht gerecht werden.

Selbst zerstrittene  Eltern wollen nur das Beste für ihr Kind, wollen es schützen und behüten – oft auch vor dem anderen Elternteil.

Den meisten Eltern gelingt es heute, sich nicht strittig zu trennen; viele lassen sich bereits im Vorfeld der Trennung mit Rücksicht auf die Auswirkungen für ihre Kinder beraten. Immer mehr Eltern behalten auch während der schwierigen Trennungszeit ihre Kinder im Blick. Sie kooperieren in dieser Zeit besonders häufig und intensiv, oft unter „Anleitung“ professioneller Dritter wie z.B. dem Jugendamt und anderen Beratungsstellen.

Der Elternkongress widmet sich den folgenden Fragen

  • Welche Beratung und Unterstützung benötigen Familien in der Trennungsphase, damit sie das Leben nach der Trennung für alle möglichst gut gestalten können?
  • Welche Hilfen werden den Familien von welchen Institutionen angeboten?
  • Was ist in welcher Situation besonders hilfreich und was sollten Eltern vermeiden?
  • Welche gesetzlichen Regelungen sollten künftig unser Familienrecht prägen?


Entsprechend dem Leitmotiv des VAfK „ALLEN Kindern beide Eltern!“ werden wir im Rahmen unseres vierten Elternkongresses mit dem Thema „Kooperation statt Konfrontation“, am 3. Juli 2020 in Karlsruhe auf diese Fragen mit Vertreter/innen der Fachwelt und allen Teilnehmenden nach Antworten suchen.

Weitere Informationen und das Anmeldeformular finden Sie in Kürze hier